30.5. - 28.10.2006
HASS
Ein Kulturprojekt über Hass, Liebe und Gewalt
Kaum ein Gefühl wird so verleugnet, verkannt und ist so verpönt wie der Hass. Die Formen seines Ausdrucks sind hingegen vielfältig und allgegenwärtig; als Frauenhass, Bruderhass, Rassen- oder Völkerhass. Oder als Hass gegen Behinderte und Kranke, wie in dem historisch einmaligen Beispiel des nationalsozialistischen Krankenmords.
Hass wurde als ein großes Gefühl absoluter und tiefer Antipathie zum Thema; in Museumsführungen, im Tanztheater, auf einem Diskussionsforum über Feindbilder, in einer Podiumsdiskussion über Kultur und Gewalt im Stadtteil und aktuell zur Fußball-Weltmeisterschaft in einem Fan-Symposium.
Das Projekt hat dazu eingeladen, mit Bürger/innen aus allen Bereichen der Gesellschaft, mit Kunstschaffenden und mit Wissenschaftler/innen über ‚Hass’ zu denken und zu debattieren.
Pantomimen der Folkwangschule Essen, das renommierte Nomos-Quartett aus Hannover und viele andere Künstler/innen vertieften in den Veranstaltungen in künstlerisch herausragender Weise die Auseinandersetzung mit einem für Destruktivität stehenden Gefühl.
Das Projekt Hass begann am 30. Mai, am Tag für die Opfer der NS-Psychiatrie in Bremen, mit zahlreichen Veranstaltungen: zum Gedenken an fast eintausend Bremer Opfer nationalsozialistischen Rassenwahns; zur Frage aktueller Vermittlungsarbeit für nachfolgende Generationen; zur Bedeutung von Stigmatisierungen, Vorurteilen und Feindbildern; zur Psychologie der Täter.
Schmerzliche Situationen und Verletzungen treten auch im Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen auf. Ehrgefühl und Scham, Gerechtigkeitsempfinden oder das Empfinden für die Verhältnismäßigkeit der Mittel haben in jeder Kultur ihre eigenen Bilder und Grenzen, deren Verletzung den Impuls zur Gewalt weckt. So fragt die Veranstaltung „Trügt der Friede?“ nach den kulturellen Möglichkeiten eines friedlichen Zusammenlebens zwischen den Kulturen.
Den Abschluss des Projektes bildete am 28.10. ein öffentliches Symposium, an dem namhafte Wissenschaftler/innen und Philosoph/innen zu einer öffentlichen Diskussion zum Thema Hass einladen.
2.4. - 15.6.2006
Wolfgang Amadeus Mozart –
Eine Konzertreihe
Wolfgang Amadeus Mozart – seine Musik, sein musikalisches Umfeld und seine musikalische Rezeption durch Komponisten des 19. Jahrhunderts. Auf dem Programm standen einige seiner Klavierwerke, Mozarts Klaviervariationen über Opernarien, das Elisen Streichquartett mit Werken von Mozart, Haydn und Reger, Mozarts Pariser Sonaten, Edvard Griegs Variationen über Themen von Mozart sowie Variationen von Franz Liszt.
Einige Konzerte wurden durch Gespräche und Vorträge begleitend gestaltet. Hierin eröffnen sich Möglichkeiten der Annäherung und des Verstehens – auch an bislang weniger gespielte und vertraute Werke.
Ein besonderer Programmpunkt: Die kleine Zauberflöte –Mozart für Kinder.
Künstlerische Leitung Prof. Kurt Seibert HfK Bremen
Eine Kooperation der Hochschule für Künste Bremen, der Weidener Max Reger Tage und des Haus im Park.
20.5. - 2.6.2005
Heimat
Verortungen in Zeiten der Globalisierung
Veranstaltungsreihe
Heimat und Kosmos – Kosmische Projektionen
Im ausgehenden 18. Jh. standen erstmals in der Astronomiegeschichte leistungsfähige Teleskope zur Verfügung, die fundamentale Einblicke in die Welt der Gestirne ermöglichten. Damit veränderte sich auch die Perspektive des Menschen auf sich und seine Welt.
Julianische Tage in Lilienthal – Arno Schmidt
und die Astronomie Marius Fränzel, Literaturwissenschaftler und Rhetoriker wird auf die Bedeutung der Astronomie bei Arno Schmidt (1914-1979) eingehen und seinen nie geschriebenen Roman „Lilienthal 1801 oder Die Astronomen“ aus dessen Nachlass rekonstruieren.
Im Anschluss:  Musik und Lesungen mit Texten von Novalis, Hölderlin und anderen Zeitgenossen mit Bremer Schauspielern im Park, Himmelsbeobachtungen mit dem historischen Spiegelteleskop von 1792 (Nachbau) unter Anleitung von Hans-Joachim Leue und Peter Kreuzberg, Astronomische Vereinigung Lilienthal Heimat und Grenzen – Die Kreativität der Krise
Auf der Suche nach „geistiger Heimat“ ist der Mensch der Unendlichkeit des Kosmos einerseits und dem ständigen Wechsel zwischen Chaos, Ordnung, Ziellosigkeit und enger Bestimmtheit in sich selbst ausgesetzt. Die Bereitschaft, Fehler zu riskieren und Krisen zu akzeptieren sind dabei die Schlüssel zu einer lebensnotwendigen Kreativität und Selbstbeheimatung. Doppelvortrag mit Prof. Annelie Keil und Prof. Heinz-Otto Peitgen, Universität Bremen
Moderation: Prof. Thomas Kleinspehn, Nordwestradio Anschließend Himmelsbeobachtungen und Lesungen wie am Vortag.
Gala Heimat und Herkunft – Märchenwelten Allein im Bremer Osten leben Menschen aus 60 Herkunftsländern.  Zwei Bremer Schulen und Künstlerinnen sammelten Märchen und Mythen aus diesen fernen Lebenswelten, in denen universale Fragen der Menschheit aufbewahrt sind. Für das Bremer Weltspiel schlagen sie am 12. und 13. Mai ihr Märchenzelt im Park des Klinikums-Ost auf. Darin lesen und spielen sie Geschichten aus ihrer Sammlung.

In der Welt zu Hause sein – Uli Beckerhoff und das Allstar-Quartett Vier internationale MusikerInnen, Maria Pia De Vito, Gesang, Rita Marcotulli, Piano, Italien, Anders Jarmin, Kontrabass, Schweden und Uli Beckerhoff, Trompete, Bremen, liefern den lebendigen Beweis für eine kosmopolitische Verständigung.

Bei sich selbst zu Hause sein – Hedonismus und Selbstsorge Schon in der griechischen Antike formiert sich eine Lebenshaltung, die auf der „Glücksgewinnung“ und der Sorge des Menschen um sich selbst aufbaut. Beide haben ein gelungenes Dasein zum Ziel, ohne irgendwelche transzendenten Orte oder finstere Schattenreiche. Eine solche Ethik hat höchst aktuellen Bezug zur Moderne, in welcher die Rationalität die metaphysischen Illusionen auch der Kulturen vertrieben hat. Vortrag mit Prof. Bernulf Kanitscheider, Universität Gießen Tanz aus „Maat” steptext company

5.9.2004 13.10 Uhr
Erinnern und Vergessen
Symposium
Namhafte WissenschaftlerInnen thematisierten auf diesem Symposium verschiedene Aspekte des Erinnerns und Vergessens aus den unterschiedlichen fachlichen Blickwinkeln von Psychiatrie, Philosophie, Hirnforschung, Literaturwissenschaft, Kunst- und Kulturwissenschaft.
17.10. - 7.6.2003
Sinn Macht Nichts
Projektreihe und Symposium
Das Projekt thematisiert den Zusammenhang von Fortschritt, Modernisierung, Globalisierung und Biographie. Es behandelt Sinndimensionen am Ende einer Arbeitsgesellschaft und aktuelle Fragen einer modernen Lebenskunst.
Eine Kooperation vom Haus im Park, Tanzwerk Bremen, Bremer Literaturkontor, Galerie im Park, Junges Theater Bremen und Nietzsche Gesellschaft Naumburg. Gefördert vom Senator für Kultur und dem Visit Hotel

Lange Nacht der Sehnsucht
Auftakt zur Projektreihe Sinn Macht Nichts, einer interdisziplinären Themenperformance an Grenzen von Kunst und Wissenschaft
Sinn, Sinnlichkeit, Sehnsucht
Themenvortrag über sich besinnende Sehnsucht. Referent: PD Dr. Volker Caysa, Philosoph und freier Publizist, stellvertretender Vorsitzender der Nietzsche-Gesellschaft. Aus dem Inhalt: In einer Welt ohne Halt geben uns Sehnsüchte einen Halt. Sie geben uns die Möglichkeit auf etwas hinzuleben, für das es sich lohnt zu leben. Die Sehnsüchte sind mit der Geschichte der eigenen Sinnlichkeit verbunden. Sie geben aber nur dann dauerhaft Sinn, wenn sie auch mit Selbstbesinnung verbunden sind. Es gehört dazu, nach dem Sinn von Sinnlichkeit zu fragen, nach dem Traum hinter den Träumen, nach dem Sehnen hinter der Sucht.
Musik von Thomas Preston, Hans-Ola Ericsson, Christoph Ogiermann, John Cage, Musiken für Blockflötenconsort und Iannis Xenakis mit dem consort of five und Christoph Ogiermann. Texte von John Cage und Marcel Bayer mit dem Jungen Theater

Macht Arbeit noch Sinn?
Themenperformance mit dem Philosophen Udo Tietz, Musik von Hans Eisler, live und live vom Tonband collagiert, Christoph Ogiermann u.a., mit dem Autoren Norbert Zähminger mit Auszügen aus seinem Debut-Roman SO und dem Jungen Theater Bremen.

OHNE TITEL Thematische Performance mit dem Ethnoanalytiker Mario Erdheim, Zürich.
Über den Sinn von Macht und Ohnmacht, ausgehend von Erfahrungen jüdischer Emigranten. Mario Erdheim ist wahrscheinlich der eloquenteste Vertreter eines ethnopsychoanalytischen Deutungsverfahrens, das die unbewussten Zusammenhänge von Kultur und Identität zu verstehen sucht. Bisher galt der „Omnipotenz als Voraussetzung für kulturelle Produktion“ seine besondere Aufmerksamkeit. Diese thematische Performance ist ein Versuch, sich dem Problem über die Ohnmacht zu zuwenden.
Tanz Rolf Hammes, Tanzwerk Bremen Musik Lars Scherzberg, Saxophon Christoph Ogiermann, E-Violine Lilian von Haussen,  u.a.

Der Traum von der Freiheit, sich selbst zu erfinden oder Identität als Erzählung Thematische Performance mit Rolf Haubl, Prof. für Soziologie, Leiter des Schwerpunktes Psychoanalyse und Gesellschaft am Sigmund Freud Institut, Frankfurt a.M.
Autorenlesung Katharina Höcker In einem Mietshauskörper
Musik Christoph Ogiermann, Junges Theater Bremen

Blauer Montag Rainer Iwersen liest Anton Reiser
Ein psychologischer Roman von Karl Philipp Moritz (1785 – 1790). Der für seine Zeit bedeutende Entwicklungsroman schildert das Scheitern an der "Prosa der Verhältnisse" eines ursprünglich am lyrischen Ideal orientierten Werde-gangs. Die Lesung flankiert das Projekt changing und fragt nach der Autorenschaft des eigenen Lebens. Insgesamt 7 Lesungen

Leben- und Sterbenkönnen: Macht der Tod Sinn?Themenperformance mit dem Philosophen Wilhelm Schmid, Musik von Christoph Ogiermann mit Gunnar Brandt, Tenor, Lilian von Haußen, Elektronik, Marcus Kaiser, Cello, Christoph Ogiermann, Violine; einer Text-Collage zum Totentanz Motiv in der Literatur der vergangenen Jahrhunderte von Tim Schomaker mit dem Jungen Theater Bremen. Material aus "Carnival of Souls", USA 1962

Frequenzen der Stille – Klangfarben des Nichts Performance für Sprache und Musik Einführung: Dr. phil. Natalie Knapp. Text-Collage und Rezitation Natalie Knapp, Jeremias Schwarzer Blockflöte. Galerie Katrin Rabus

Macht Arbeit noch Sinn?
Themenperformance mit dem Philosophen Udo Tietz, Musik von Hans Eisler, live und live vom Tonband collagiert, Christoph Ogiermann u.a., mit dem Autoren Norbert Zähminger mit Auszügen aus seinem Debut-Roman SO und dem Jungen Theater Bremen.

Was macht Sinn? Symposium zu einer modernen Lebenskunst Abschlusssymposium über herkömmliche Formen von Sinnproduktion, deren gegenwärtige Ausgestaltung in Biographien und „Perspektiven des Sinns“ .
Was macht Sinn? Erstes Gespräch mit Statements von Udo Tietz, Philosoph, Humboldt-Universität Berlin: Arbeit als Sinnproduktion und Perspektiven. Mario Erdheim, Ethnoanalytiker und Psychoanalytiker, Zürich: Sinn, eine (kultur)antropologische Konstante oder eine Sucht? Rainer B. Schossig, Kulturredakteur: Wie machen Kunstwerke Sinn?Sinninstanzen. Kann man Freiheit leben? Zweites Gespräch mit Statements von Katharina Liebsch, Wissenssoziologin: Gibt es einen Geschlechtssinn? Volker Caysa, Philosoph, Leiter der Nietzsche-Gesellschaft Naumburg: Der Sinn des Übermenschen, der Erde Sinn? Künstler des Projekts: Kunst als Lebenskunst der Grenzerfahrung oder als Kirche? Moderation Rainer B. Schossig