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Hope Lee
Hope Lee wurde am 14.01.1953 in Taiwan geboren und lebt seit 1967 in Kanada. Sie versteht sich als ‚interkulturelle Forscherin‘; beim Komponieren verbindet sie gerne verschiedene Sparten der Kunst, und Kreativität versteht sie als unendliches Abenteuer des Entdeckens, Forschens und Experimentierens – eine Herausforderung an die eigene Bereitschaft, in die Weite und Tiefe zu gehen. “Weil sich alles ständig und unaufhörlich verändert”, so Hope Lee, “sollte jedes Werk von einem neuen Blickwinkel aus angefangen werden. Wachstum ist ein natürliches Phänomen, das sich in meiner Kompositionstechnik widerspiegelt, nicht unähnlich dem planvollen, organische Wachsen, ein äußerst faszinierendes Phänomen – es ist das Geheimnis des Lebens, die Quelle wirklicher Freiheit.”

Ihr Musikstudium in den Fächern Komposition, elektronische Musik, Musiktheorie, Klavier u.a. absolvierte sie an Toronto‘s Royal Conservatory of Music und der McGill Universitiy in Montreal. Sie ging dann für zwei Jahre mit einem DAAD-Stipendium nach Freiburg, wo sie bei Klaus Huber weiterstudierte. 1985 war sie Gastkomponistin im Künstlerhaus Boswil (CH) und 1986/87 Gastdozentin für Komposition an der Queen‘s University in Kingston. Von 1987-1990 studierte sie sowohl traditionelle chinesiche Musik und Lyrik als auch elektronische Musik in Berkeley, Kalifornien. Derzeit lebt und arbeitet sie in Calgary/Alberta (Canada):

Das Oriental Music Festival in Durham (1979) inspirierte Lee, mehr chinesische Poesie, Geschichte, Musik und insbesondere die Ideologie und Philosophie der Ch‘inmusik (chinesische Zither) in ihre eigenen Kompositionen aufzunehmen. Von dem elfsätzigen Zyklus wurden bislang sechs Arbeiten mit verschiedenen Besetzungen und kreativen Schwerpunkten vollendet: In the Beginnig was the End (Akkordeon, Cembalo, 1989), Hsieh Lu Hsing (guzheng, di/shao/er hu, 1991), entends, entends le passé qui marche... (Klavier und tape, 1992), Tangram (Bassklarinette, Cembalo und tape, 1992), Voices in Time (Großes Ensemble, tape, electronics, 1992-94), arrow of being, arrow of becoming (Streichquartett mit live electronics ad lib., 1997). Für die Zuhörenden haben die Werke des Zyklus eine zeitlose, verfolgende Qualität, die “zeigt, dass der Ausdruck von altertümlicher Weisheit nicht unvereinbar ist mit neuen Technologien”. (Nanette Kaplan Solomon, IAWM Journal, Rezension von “entends”).
Weitere bedeutende Werke von Lee sind Ballade of Endless Woe (Vokalquartett, percussion ensemble, 1978-79), Onomatopoeia (Kammerorchester mit Kinderchor, 1979-81), Melboac (Cembalo, 1983), In A Mirror of Light (Early music ensemble, synthesizer/sampler und tape, 1988), and Voices in Time (großes Ensemble, tape, electronics, 1992-94). Der komplette Katalog von Lee‘s Werken wird vom Furore Verlage in Kassel/D verlegt.

Lee‘s Werke wurden auf zahlreichen internationalen Musikfestivals wie Music Today (Tokyo), Weltmusiktage der Internationalen Gesellschaft für zeitgenössische Musik (D), Aspekte Salzburg Festival, Hong Kong Festival, International Computer Music Conference und auf dem Scotia Music Festival präsentiert. Ihre Werke gewannen viele Auszeichnungen und Preise.

Dokumentation
Erste Internationale Komponistinnentage für Neue Musik

Veranstaltung
22.09.2001
Erste Internationale Komponistinnentage für Neue Musik